Radio Island: Sendung #48
Unser erster Beitrag der Sendung steht unter dem Titel: "Eine Arbeit des Verlustes - Gerhard Richters Kunstwerke zum Holocaust". Im zweiten Teil der Sendung hört ihr ein Interview mit der sich neu gegründeten "Initiative gegen jeden Extremismusbegriff". Der Name ist Programm, denn die Gruppe hat es sich zum Anliegen gemacht, den Begriff des politischen Extremismus grundlegend in Frage zu stellen und durch die Begriffsverwendung entstehende Diskurse zu problematisieren.
Gerhard Richters Werke enthalten eine Moral, ein humanes Moment, welche in der zeitgenössischen Kunst kaum mehr vorkommen. Denn jeder Versuch, Menschlichkeit zu repräsentieren, gilt angesichts des Holocaust als fragwürdig.Gerhard Richter hat in den 1960er Jahren und in seinem sogenannten Atlas eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Holocaust gesucht. Richter macht besonders, dass er anerkennt, dass der Holocaust in Deutschland 'Familiengeschichte' ist. Wir stellen Euch einige seiner Kunstwerke vor. Damit möchten wir eine persönliche, künstlerische Auseinandersetzung mit dem Holocaust skizzieren und sie politisch erfassen.
Als Reaktion auf eine mediale und politische Stimmung in Sachsen, die sich gleichermaßen gegen "links" und "rechts" richtet, hat sich Anfang des Jahres die "Initiative gegen jeden Extremismusbegriff" gegründet. Sie kritisiert, dass dabei eine Aufteilung vorgenommen werde, die in eine gute demokratische Mitte auf der einen Seite und in böse Extremisten, vor denen die Demokratie geschützt werden müsse, auf der anderen Seite, unterscheide. Problematisch an dieser Abgrenzung findet die Initiative zum Einen, dass dadurch rechte Ideologie, die in der gesamten Gesellschaft zu finden sei, unberechtigterweise auf ein Randphänomen reduziert würde. Zum Anderen würde mit der Gleichsetzung von Links und Rechts antifaschistischen Projekten jegliche Daseinsberechtigung abgesprochen, was diese zunehmend Ziel staatlicher Repression werden lasse. Welche sonstigen Wirkungen und Folgen die Begriffsverwendung hat, welcher theoretische Ansatz dahinter steht, welche Vorteile eine alternative Begriffsverwendung hätte und wie die politische Arbeit der "Initiative gegen jeden Extremismusbegriff" konkret aussieht beantwortet uns ihr Vertreter im Interview. Die Initiative findet Ihr im Internet unter www.inex.blogsport.de
+++Achtung: Der "Download"-Link funktioniert diesesmal nicht wie gewohnt. Den Link zur gesamten Sendung findet Ihr in der m3u-Playlist, die sich über den "Download"-Link herunterladen lässt. Sorry.+++
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