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Radio Island: Radioshow # 40

Kommunismus, allez, ade... - Während ein Teil der emanzipatorischen Linken auf Demonstrationen weiterhin lautstark Kommunismus fordert, hat ein anderer Teil dem Begriff eine Absage erteilt. Kritik am Begriff des Kommunismus gibt es aber von beiden Seiten. In einem konstruierten Streitgespräch hört Ihr Hannes von der Leipziger Gruppe in Gründung (GiG) und Andreas von Theorie.Organisation.Praxis (TOP) aus Berlin.

Eine progressive Linke fordert den Kommunismus, weil er eine Assoziation freier Individuen sein soll. Die Idee einer freien Gesellschaft wird wohl kein Linker kritisieren, wohl aber den dafür gewählten Begriff Kommunismus. Linke Kritiker des Kommunismus sagen zum einen, dass der Begriff durch die Geschichte, also den real existierenden Sozialismus und Stalinismus, nur negativ konnotiert sein kann. Dem Marxschen Ansatz sei außerdem ein elitärer Charakter immanent und das "Reich der Freiheit" utopisch genug, um nicht umsetzbar zu sein. Diese Position vertritt auch Hannes von der Gruppe in Gründung (GiG). Er erzählt, warum der Begriff Kommunismus seiner Meinung nach nicht mehr taugt, man aber trotzdem unbedingt links emanzipatorisch denken sollte. Andreas von Theorie.Organisation.Praxis (TOP) erklärt dagegen, warum seine Gruppe auch weiterhin zum Beispiel unter dem Motto "Just Communism" auf die Straße geht und Kommunismus oberstes Ziel einer Linken sein sollte. Wer sich weiter mit dem Thema beschäftigen will, dem sei außerdem die Veranstaltungsreihe in Leipzig der GiG zu empfehlen. Dort setzen sich die ReferentInnen unter dem Motto "Die Enttäuschung. 90 Jahre Oktoberrevolution und das Versagen des Kommunismus" kritisch mit dem Thema auseinander. Um reflektierte Kritik am Bestehenden geht es außerdem im Dezember beim "Ums-Ganze-Kongress" in Frankfurt am Main. Nähere Informationen zu den Veranstaltungen findet Ihr einmal unter www.gig-leipzig.com, und zum anderen unter www.top-berlin.net.

Alle Jahre wieder führen die Kiezbewohner deutscher Großstädte ihre Abwehrschlachten gegen die Umstrukturierung oder Neubebauung ihrer Stadtteile. Dabei soll oftmals die Ansiedelung von als fremd empfundenen Einrichtungen wie zum Beispiel von Hotels, von amerikanischen Fastfoodketten oder von Luxuswohnraum verhindert werden. Diesmal hat es Connewitz erwischt, hier befürchten die Autochthonen eine "Verdiscounterisierung" ihres Kiezes durch den Bau mehrerer Supermärkte. Was wird wo gebaut und warum? Wer ist dagegen und warum? Welche Argumente werden gegen die Supermärkte hervorgebracht? Und sind diese überhaupt haltbar? Und was bedeutet das für eine rücksichtslose Kritik an Kapital und Staat? Diese und andere Fragen werden wir in dem Beitrag klären. Als besondere Schmankerln haben wir einige kuriose O-Töne verschiedener Protestveranstaltungen im Gepäck...viel Spaß damit!

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